Wenn Sie diese Tipps beherzigen, können Sie ihr Budget besser planen, die Angebote besser beurteilen und am Ende eine richtige Entscheidung treffen.
- Sie achten auf jeden Cent und möchten trotzdem ansprechende Ergebnisse haben?
Dann überlegen Sie, ob Sie sich wirklich die Top-Termine wie das letzte Mai-Wochenende oder 07.07/08.08. sein muss, wenn sie auf ein Wochenende fallen. Je besser der Fotograf (und andere Dienstleister, wie z. B. Locations) – desto aussichtsloser kann das Preisverhandeln sein, aber bei manchen weniger begehrten (aber genauso schönen!) Terminen hätten Sie wenigstens eine Chance. Und, in jedem Fall, eine größere Auswahl. - Ärgern Sie sich bitte nicht, wenn Sie bei einem Hochzeitsfotografen keine Preise auf der Webseite finden! Wahrscheinlich werden es gerade die Fotografen sein, die Ihnen beim Vergleich am besten gefallen und dies ist kein Zufall. Der Hauptgrund liegt gerade darin, dass diese Fotografen mit den anderen Kollegen nicht in erster Linie über den Preis verglichen werden wollen. Sie haben es auch nicht nötig. Fragen Sie einfach höflich an, geben Sie ein paar Informationen über sich und der geplanten Hochzeit an (wenigstens Ort, Termin und groben Tagesablauf) und sie bekommen von den meisten eine Preisübersicht. Manche Fotografen wollen aber als Erstes das Brautpaar kennenlernen und mehr Details wissen, bevor sie Angebote unterbreiten – das ist auch normal.
- Weniger ist manchmal Mehr! Laufen Sie keinen „aufgeblähten“ Angeboten nach, die für das Geld deutlich mehr Punkte (wie größere Anzahl an Aufnahmen, Abzügen, Extra-Shootings etc.) versprechen. Denken Sie immer daran, dass die wichtigste Leistung, die sie buchen, die Fähigkeit des Fotografen tolle Bilder zu schießen ist! Alles andere sind 6 Stunden mit einem Top-Fotografen ist zwar zeitlich ein Kompromiss – meistens aber ein besserer, als ein ganzer Tag und jede Menge Schnickschnack mit einem mittelmäßigen Knipser.
- Wenn Sie Ihre Hochzeit nicht ausgiebig feiern und keinen Wert auf eine Reportage legen, können Sie einen Profifotografen lediglich für Portraits engagieren. Unter der Woche bieten viele auch sonst sehr teure Fotografen günstige Portraitshootings. Überlegen Sie es sich jedoch gut, denn ohne die Reportage verpassen Sie die interessantesten Motive und unschätzbaren Erinnerungen!
- Prüfen Sie in jedem Fall genau den Umfang des Angebots. Was ist inklusive, was nicht. Was meint der Fotograf unter „Bearbeitung“? Rechnen Sie mit bzw. mochten Sie, dass die Bilder retuschiert sind? Welche Arbeiten, die anfallen können, werden extra berechnet? Lassen Sie sich Beispiele zeigen!
- In einigen, vermeintlich günstigen Angeboten sind die digitalen Daten in hoher Auflösung nicht inklusive. Es ist jedoch ziemlich wahrscheinlich, dass Sie nach der Hochzeit diese Daten haben wollen werden – zumindest wenn die Fotos gut geworden sind. Und wenn Sie befürchten, dass sie bei dem Fotografen nicht gut werden – möchten Sie dann noch Mal heiraten?! Wenn Sie sich also für ein solches Angebot entscheiden, legen Sie auf jeden Fall auch einen Betrag für den Kauf digitaler Daten zurück oder lassen Sie sich ein Komplettangebot machen.
- Aus meiner Erfahrung schlage ich folgende Prioritätenskala vor, von den wichtigsten zu den weniger wichtigen: Fotograf > Dauer der Begleitung -> Fotobuchumfang -> Fotobuchausführung -> Alle weiteren Extras. Das ist nur eine Gedankenstütze als Idee – kann Sein, dass Ihre Prioritäten anders liegen, aber Sie müssen darüber gut nachdenken, wenn Sie sich nicht alles leisten können.
- Suchen Sie ein Gespräch mit dem Fotografen. Wenn ein persönliches Gespräch z. B. aufgrund der Entfernung nicht möglich ist, kann man immer noch eine Videokonferenz machen. Zur Not ist ein Telefonat immer noch besser, als Mailtausch! Insbesondere, wenn Sie bereit sind viel Geld zu investieren, sollten Sie sich vergewissern, dass die Chemie zwischen Ihnen und dem Fotografen stimmt – das ich eine unbedingte Voraussetzung für gelungene Hochzeitsfotos!
- Insbesondere bei Billigangeboten: schauen Sie sich die Beispielbilder des Fotografen (am besten lassen Sie sich eine komplette Fotostrecke zeigen in dem Umfang, den Sie beabsichtigen zu buchen – und nicht einfach eine Handvoll best-of Fotos!). Lassen Sie sich glaubhaft zusichern, dass Sie vom Urheber der Beispielfotos und nicht von einer anderen Person fotografiert werden. Das ist zwar eine Selbstverständlichkeit – es gibt jedoch schwarze Schafe, die fremde Bilder für eigene ausgeben, und das ist nichts anderes, als strafbarer Betrug!
- Wenn Sie sich die Hochzeitsfotos-Beispiele des Fotografen anschauen – auch wenn sie Ihnen gefallen – stellen Sie sich folgende Fragen: wären Sie mit den ähnlichen Fotos von sich selbst wunschlos glücklich und zufrieden? Können Sie sich die fotografierten Menschen in echt vorstellen – Ihre Persönlichkeit, Emotionen, Gefühle? Können Sie anhand der Fotos die abgebildete Hochzeit tatsächlich vorstellen? Vermissen Sie etwas – Close-ups, Details, bestimmte Momente (wenn ja, fragen Sie den Fotografen nach Beispielen – nicht jeder Hochzeitsfotograf zeigt alle Bilder online)?
- Bei einer Hochzeitsreportage können Sie eine hohe Anzahl an Fotos erwarten. Im Schnitt können Sie mit 50 Bildern pro Stunde rechnen. Bei manchem Fotograf etwas mehr, bei dem anderen etwas weniger, aber lassen Sie sich durch die Zahlen nicht irren: das Angebot, welches Ihnen nach 12 Stunden Hochzeitsreportage 1200 Bilder verspricht ist nicht unbedingt besser, als ein anderes Angebot, welches Ihnen für die gleiche Zeit nur 500 Bilder sichert. Das kann eher bedeuten, dass der eine Fotograf seine Bilder weniger kritisch bei der Auswahl bewertet, als der andere. Selbst die weltbesten Hochzeitsfotografen, die fünfstellige Beträge verlangen, präsentieren nie mehr als tausend Bilder. Ich wäre grundsätzlich skeptisch bei den Fotografen, die mehr als 1000 Fotos versprechen – es ist eher ein Zeichen vom geringeren Anspruch bei der Auswahl und Bearbeitung.
- Wenn Sie sich für ein gestaltetes Hochzeitsbuch bzw. Hochzeitsalbum entscheiden, müssen Sie bedenken, dass hier sehr große Unterschiede gibt – alleine Vergleichen der Preise macht hier wenig Sinn. Sie müssen Muster wenigstens gesehen, am besten in den Händen gehalten gehabt haben. Es gibt Fotobücher, die jeder (auch Sie vielleicht) mit ein paar Klicks im Internet bei den Kosten weit unter 100 Euro zusammenstellen kann, und es gibt sehr hochwertige Hochzeitsbücher, die alleine in der Produktion (also ohne Beratung, Layout, Retusche etc.) weit über tausend Euro kosten können. Das Buch ist aber letztendlich nur ein Träger, wie ein leeres Blatt Papier oder ein leerer Leinwand – es muss noch professionell gestaltet werden. Das erklärt warum selbst Bücher, die gleich in der Herstellung sind, bei unterschiedlichen Fotografen sich im Preis durchaus unterscheiden können.
Vorsicht bei manchen Angeboten!
Das Wichtigste ist es sich zu vergewissern, dass der angebotene Endpreis wirklich alles beinhaltet, was sie erwarten – zum Beispiel:
- Erhalten Sie hochaufgelöste Dateien oder nur Abzüge?
- Was genau versteht der Fotograf unter „Bearbeitung“ – entspricht es Ihren Ansprüchen, oder ist dabei womöglich mit Extrakosten zu rechnen?
- Werden alle Fotos bearbeitet oder nur eine Auswahl?
- Sind die Anfahrt, Spesen und sonstige Nebenkosten bereits im Angebot enthalten?
- Ist der Preis im Angebot Bruttoendpreis oder kommt noch die Mehrwertsteuer dazu? (Letzteres ist bei den Angeboten, übrigens, eindeutig unzulässig und sogar abmahnfähig – die Angebote an die „Endverbraucher“ müssen in Deutschland immer Endpreise sein.)