Brautpaare, die noch in den Anfängen Ihrer Planung sind, haben in den meisten Fällen Preisvorstellungen, die leider an die Realität ziemlich vorbei sind. Man heiratet ja schließlich nur einmal im Leben (oder zumindest nicht so häufig) und woher soll man eigentlich wissen, was eine Location, eine Hochzeitstorte oder ein ganz privater Fotograf für den ganzen Tag kosten soll?
Leicht bekommt man einen Eindruck, dass jede Leistung mit dem Label „Hochzeit“ gleich einen dicken Preisaufschlag bekommt. Das mag vielleicht auch ein wenig stimmen – das Angebot regelt schließlich die Nachfrage. Aber schnell vergisst man, dass auch die Ansprüche bei einer Hochzeit meist höher sind als im Alltag: häufig heißt es für die Dienstleister Arbeit am Wochenende, Überstunden, besonderer Stress, besondere Verantwortung, besondere Zuverlässigkeit etc.
Die zweite Fehlerquelle liegt darin, dass gerade viele gute Fotografen keine Preislisten veröffentlichen, denn der Preis nicht ihr Hauptargument ist. Diejenigen, die es nicht besser können, versuchen es gerade mit dem Preis und Lockangeboten. So bleiben die Preise der einen und die Bilder der ganz anderen Fotografen im Kopf.
Erstaunlich ist es, dass auch viele Hochzeitszeitschriften, die vom Jahr zu Jahr die gleichen Hochzeits- und Budgetplanungs-„Hilfen“ abdrucken leider völlig falsche Preisinformationen liefern. Nicht dass man für die angegebenen Preise keine Angebote bekommen kann – im Gegenteil – aber die Frage ist doch, ob man damit am Ende glücklich ist!
Gerade im Hinblick auf die Hochzeitsfotografie halte ich es für vernünftig erst zu recherchieren und erst dann das Budget festzulegen. Mit den Recherchen sollte man möglichst früh anfangen – idealerweise mindestens ein Jahr im Voraus. Und, sobald der Hochzeitstermin definitiv feststeht und die Location gebucht wurde, sollte man gleich auch den Fotografen buchen. Denn ein Fotograf kann, genauso wie eine Location einen Termin nur ein Mal vergeben. Je später man sich um die Fotografenbuchung kümmert – desto enger die Auswahl. Billiger wird es jedenfalls kaum.
Wenn man in den jungen Jahren heiratet oder in einer finanziellen Notlage steckt, muss man bei der Hochzeit alle Ansprüche zurückschrauben und dabei vielleicht auch von professionellen und hochwertigen Fotos und damit auch Erinnerungen im unschätzbaren Wert verzichten. Das ist durchaus bemitleidenswert. Aber viele Paare geben erst ihr ganzes Geld für ein teures Brautkleid, ausgefallene Location und erlesenes Menü aus, übernehmen sich bei jedem Kostenpunkt noch dazu und beklagen sich dann, dass auch noch für den Hochzeitsfotografen das Geld bereits fehlt. Klug gedacht scheint es mir nicht, denn von den vielen Sachen, in die man bei der Hochzeit investiert, sind die Fotos, und damit die ganzen tollen und einmaligen Erinnerungen, einen der wenigen Sachen (neben den Ringen), die auf Dauer bleiben.